Kolonialismus & Klimakrise

Veranstaltungsbericht

Klimagerechtigkeit ist ein zentraler Begriff in der aktuellen Klimabewegung. Er zielt darauf ab, dass Verantwortung für die Klimakrise und die Betroffenheit von ihren Folgen global ungleich verteilt sind. Im Workshop am 20. April 2024 ging es um den Zusammenhang zwischen Rassismus, Kolonialismus & Klimakrise. Die Workshopleiter*innen Laura und Dodo sind Teil der Autor*innen-Gruppe der Broschüre "Kolonialismus & Klimakrise" von der BUNDJugend.

Lesedauer: 2 Minuten
Foto aus dem Workshop zu Klimagerechtigkeit: Teilnehmende sitzen im Halbkreis, Leiterin schreibt etwas ans Flipchart

Im Workshop haben wir uns den historisch gewachsenen Strukturen gewidmet, die durch Kolonialismus und Rassismus entstanden sind und nach wie vor für Ungerechtigkeiten innerhalb des Weltgeschehens sorgen. Im Fokus stand dabei der Zusammenhang von Klimakrise, Kolonialismus und Rassismus. 

Im Laufe des Workshops blickten wir rassismuskritisch und dekolonial auf die Klimakrise und gingen folgenden Fragen nach:

  • Woher kommt die Forderung nach Klimagerechtigkeit?
  • Was bedeutet Klimagerechtigkeit aus rassismuskritischer Sicht?
  • Wie wirken koloniale Kontinuitäten bis in die Gegenwart und zerstören in ihrer Folge Umwelt und Klima?
  • Wie zeigt sich Rassismus in der Klimabewegung in Deutschland?
  • Warum ist soziale Gerechtigkeit so zentral im Kampf gegen die Klimakrise?

Die Referent*innen:

Dodo forscht und arbeitet dekolonial und rassismuskritisch im bildungspolitischen Bereich zu Klima- und Umweltfragen. Mit diesen Ansätzen ist dodo auch klimapolitisch aktiv.

Laura studierte in Berlin Regionalstudien Asien/Afrika im Bachelor. Seitdem arbeitet sie als Journalistin und versucht ihren rassismuskritischen Blick in ihre Arbeit mit einfließen zu lassen. Als Schwarze Frau setzt sie sich dafür ein, dass vermeintliche Klimalösungen nicht auf Kosten von BIPoC gehen.

Die Broschüre:

Auf 64 Seiten beschreibt die Broschüre zunächst wie die Klimakrise durch den Kolonialismus, das koloniale Naturverständnis und die daraus resultierende Ausbeutung von Mensch und Natur überhaupt erst entstehen konnte. In einem weiteren Kapitel geht es darum, wie sich koloniale Kontinuitäten in der unterschiedlichen Betroffenheit von Klimawandelfolgen, dem Umfang von CO2-Emissionen, Ressourcenabbau, aber auch in der Suche nach Lösungen für die Klimakrise und im weißen Klimaaktivismus erkennen lassen. Ein zentraler Teil der Broschüre ist ebenso die Entstehungsgeschichte der Umwelt- und Klimagerechtigkeitsbewegung und das Aufzeigen verschiedener antikolonialer Widerstände, die sich seit 500 Jahren gegen Ausbeutung auflehnen und somit die Klimakrise schon in ihrer Wurzel bekämpft haben. ⏩ Zum Download