Die Heinrich-Böll-Stiftung hat sich von der für den 15. Dezember 2023 in Bremen geplanten Festveranstaltung zur Verleihung des Hannah-Arendt-Preises an Masha Gessen zurückgezogen (Pressemitteilung). Grund dafür war ein am 9. Dezember im New Yorker veröffentlichter Essay, in dem Gessen den Gazastreifen mit den jüdischen Ghettos im von den Nationalsozialisten besetzten Europa vergleicht.
Gessens Essay wird seitdem kontrovers und intensiv diskutiert. Auch die Entscheidung der zwei beteiligten Heinrich-Böll-Stiftungen (Bundesstiftung und Landesstiftung Bremen) hat viele Debatten ausgelöst. Sie reichten vom Vorwurf der Cancel Culture gegenüber jüdischen Intellektuellen, die sich israelkritisch äußern, bis zu der Forderung, Masha Gessen den Hannah-Arendt-Preis nachträglich abzuerkennen. Diesen Debatten haben sich die beiden Vorständ*innen der Bundesstiftung gemeinsam mit Masha Gessen am 18. Dezember 2023 in Berlin öffentlich gestellt.
Gespräch mit Masha Gessen, Hannah-Arendt-Preisträger*in 2023 - Heinrich-Böll-Stiftung
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Mit:
- Masha Gessen, Journalist*in und Schriftsteller*in
- Dr. Imme Scholz, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung
- Jan Philipp Albrecht, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung
Die Podiumsteilnehmenden sprachen über die Entwicklungen der vorhergehenden Woche sowie über die Rolle und Verantwortung von Medien und Stiftungen in der Erinnerungskultur und der politischen Debatte heute.
Moderation: Dr. Tamara Or, Geschäftsführende Vorständin der Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum