Europäische Erinnerungskultur – Bremen und seine ukrainischen Zwangsarbeiter

Kurzfilmvorführung

8. November 2018, 19.00 Uhr, Europapunkt Bremen, im Haus der Bremischen Bürgerschaft. Mit Hilfe eines aktuellen ukrainischen Kurzfilms soll versucht werden, die bremische und die ukrainische Erinnerungskultur zu vergleichen.

Lesedauer: 2 Minuten
Der 1935 durch Krupp geschickte technische Direktor Otto Hofmann beim Maiumzug 1938 in der Carl-Benz-Straße
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Der 1935 durch Krupp geschickte technische Direktor Otto Hofmann beim Maiumzug 1938 in der Carl-Benz-Straße

Brücken bauen mit Musik – das ist die Idee der „musikalischen Partnerschaft“, die der Bremer RathsChor seit nun drei Jahren mit der ukrainischen Hafenstadt Odessa pflegt. Dabei wollen wir die unselige Geschichte, die Bremen mit der Ukraine hat, nicht überdecken, im Gegenteil, wir wollen sie als gemeinsame Geschichte thematisieren.

Ein Thema, das Bremen und die Ukraine leidvoll verbindet, ist die Geschichte der Zwangsarbeiter. Hundertausende waren ins deutsche Reich verschleppt worden, tausende nach Bremen. Insbesondere die Werften, die Stahlwerke und der Bau des Bunkers Valentin sind mit dem Schicksal der ukrainischen Zwangsarbeiter verbunden. Über dieses dunkle Kapitel der gemeinsamen Geschichte herrschte nach 1945 ein großes Schweigen, nicht nur in Deutschland. Unter Stalin galten zurückkehrende Zwangsarbeiter als potentielle Kollaborateure und wurden zunächst in sogenannte „Filtrationslager“ gesteckt, viele landeten in sibirischen Gulags.

Vor diesem Hintergrund zeigen wir, gemeinsam mit weiteren Institutionen und Vereinen, einen aktuellen Kurzfilm aus dem kleinen ukrainischen Dorf Konstantinovka in der Region Nikaleyev, aus dem 13 junge Männer zur Zwangsarbeit nach Bremen deportiert worden waren.

Ort: Europapunkt Bremen, Haus der Bremischen Bürgerschaft / Seiteneingang "Domsheide", Am Markt 20, 28195 Bremen

Eintritt: frei