7. Dezember 2018, 18.00 Uhr, Rathaus Bremen, Obere Rathaushalle. Verleihung des Hannah-Arendt-Preises 2018 an
Ann Pettifor.
8. Dezember 2018, 11.00 Uhr, Institut Français. Kolloquium "Die Macht der Finanzmärkte und die (Ohn-)Macht des Politischen?" mit Ann Pettifor.
Die Preisträgerin
Ann Pettifor ist Ökonomin und Direktorin von Policy Research in Macroeconomics (PRIME) sowie Mitglied der Organisation New Economics
Foundation in London. Sie lehrt am Political Economy Research Centre der City University, London. Als geschäftsführende Direktorin von Advocacy International berät Pettifor Regierungen und Organisationen in Fragen von unabhängiger Schuldenrückführung, internationalen Finanzen und nachhaltiger Entwicklung.
Das Kolloquium
Vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzmarktkrise beschreibt und erläutert Ann Pettifor sehr eindringlich die politischen, gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen der gegenwärtigen Geldproduktion, wie sie vorwiegend seitens der Banken in Form von
digitalen Kreditvergaben betrieben wird. Im Fokus ihrer Kritik steht dabei ein globaler Finanzsektor, der außerhalb demokratischer Kontrollen und politischer Einflussnahmen agiert. Ann Pettifor plädiert in diesem Zusammenhang ausdrücklich für einen gesellschaftlichen „Widerstand von unten“, der zur Errichtung eines am Gemeinwohl orientierten Geldsystems beitragen soll. Insbesondere in ihrem kürzlich erschienenen Buch Die Produktion des Geldes. Ein Plädoyer wider die Macht der Banken unterstreicht Ann Pettifor, dass die Bürger*innen und nicht die von Eigeninteressen geleiteten „Finanzindustrien“ darüber zu entscheiden hätten, wofür beispielsweise Kredite und Gelder verwendet werden. Doch wie lässt sich die geforderte „große Wende“ (Pettifor) politisch realisieren? Und wie sind z.B. die Erfolge und Grenzen zu interpretieren, welche die weltweiten Protestbewegungen (Occupy, Attac etc. pp.) gegen den Finanzkapitalismus bislang erfahren haben?
Diskussion mit: Ann Pettifor, Dieter Rucht und Rudolf Hickel
Gesprächsleitung: Antonia Grunenberg
Hinweis: Für die Preisverleihung am 7. Dezember bitten wir um die Anmeldung an ruedel.boell@arcor.de.
Orte:
Preisverleihung: Rathaus Bremen, Am Markt 21, 28195 Bremen
Kolloquium: Institut français, Contrescarpe 19, 28201 Bremen