Gudrun Fischer berichtete von der Flucht von jüdischen Familien aus Nazi-Deutschland und ihrem mutigen Neuanfang in der brasilianischen Siedlung Rolândia. Sie zeichnete im Auswandererhaus Bremerhaven das bewegende Schicksal dieser Familien nach, die trotz großer Widrigkeiten eine neue Heimat fanden.

Gudrun Fischer berichtete anhand von Zeitzeuginnen-Interviews von Flucht und Neuanfang in Südbrasilien.
Die deutsch-brasilianische Journalistin Gudrun Fischer ist in Rolândia aufgewachsen und hatte dort in den 1990er Jahren Frauen interviewt, die aus Nazi-Deutschland geflohen waren. Die Siedlung im brasilianischen Bundesstaat Paraná, in der eine Kopie des Bremer Rolands steht, war zur neuen Heimat zahlreicher jüdischer Geflüchteter geworden.
Der frühere Bremerhavener Stadtdirektor und spätere Reichsminister (sowie Vizekanzler) Erich Koch-Weser, ebenfalls nach Rolândia geflohen, hatte dafür die ökonomischen Grundlagen geschaffen: Mit einem Dreiecksgeschäft war es ihm gelungen, Geld von jüdischen Sperrkonten über den Umweg einer Eisenbahnfinanzierung für den Landerwerb einzusetzen. Doch auch in Rolândia hatte es Nazis und Hakenkreuzflaggen gegeben.
Gudrun Fischer erzählte anhand von Fotos und Audioeinspielungen von den Lebenswegen der jüdischen Frauen und ihrer Familien, zum Teil aus Bremen und Bremerhaven stammend, die mitten im Regenwald einen Neuanfang versucht hatten.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Auswandererhaus Bremerhaven statt