Christian Bommarius: Der Mord an Manga Bell

Vortrag und Diskussion

13. Juni 2018, 19 Uhr, Stadtbibliothek Bremen. Christian Bommarius stellt seine Recherchen über den Mord an Rudolf Manga Bell, dem König der Duala in Kamerun, zur Diskussion. Diskussion im Anschluss mit Ohiniko Mawussé Toffa (Universität Bremen, Forschungsbereich Dynamik der Missionierung und der Kolonialisierung) und Prof. Dr. Manfred Hinz (Professor für Recht und African Studies an der Jacobs University sowie Inhaber des namibischen Lehrstuhls für Menschenrechte und Demokratie). Die Moderation übernimmt Dr. Eva Schöck-Quinteros vom Institut für Geschichtswissenschaft (IfG) der Universität Bremen.
 

Portrait.

Die derzeitige Auseinandersetzung über (Post-)Kolonialismus wird auch in Bremen stetig weit geführt. Mit Unterstützung der Heinrich Böll-Stiftung kommt Christian Bommarius, Publizist, Jurist und aktueller Heinrich Mann-Preisträger der Akademie der Künste, in die Stadtbibliothek. Dort stellt er seine Recherchen über den Mord an Rudolf Manga Bell, dem König der Duala in Kamerun, zur Diskussion, die er unter dem Titel „Der gute Deutsche“ (Berenberg) veröffentlicht hat.

Kamerun war seit 1884 deutsches „Schutzgebiet“ und wurde regelmäßig von den Schiffen der Hamburg-Bremer Afrika-Linie AG (HBAL) angelaufen. Die dahinterstehenden wirtschaftlichen Interessen bezogen sich unter anderem auf Palmöl, Kakao und Kautschuk, die auf Plantagen angebaut wurden.

Rudolf Manga Bell, der mehrere Jahre in Aalen zur Schule gegangen war, kämpfte gegen Landraub, Zwangsumsiedlungen und Enteignungen durch die deutsche Kolonialregierung. Er schrieb Protestnoten und Petitionen an den Reichstag, führte erfolgreiche Prozesse, mobilisierte sozialdemokratische Abgeordnete und Journalisten - und wurde auf Grund dieses politischen Kampfes am 8. August 1914 wegen „Hochverrats“ erhängt. Der Justizmord an Manga Bell gehört zu den immer noch wenig bekannten Verbrechen der deutschen Kolonialzeit.

Anschließend diskuiert Christian Bommarius mit Ohiniko Mawussé Toffa (Universität Bremen, Forschungsbereich Dynamik der Missionierung und der Kolonialisierung) und Prof. Dr. Manfred Hinz (Professor für Recht und African Studies an der Jacobs University sowie Inhaber des namibischen Lehrstuhls für Menschenrechte und Demokratie). Die Moderation übernimmt Dr. Eva Schöck-Quinteros vom Institut für Geschichtswissenschaft (IfG) der Universität Bremen.

Gelegenheit in kleinerem Kreis zum Gespräch mit Christian Bommarius über die Hintergründe seiner Recherchen besteht am 13.6. bereits um 14.30 Uhr im Bremer Staatsarchiv.

Die Veranstaltung mit Christian Bommarius erfolgt in Kooperation mit dem Institut für Geschichtswissenschaft (IfG) und der Stadtbibliothek Bremen. Der Eintritt ist frei.